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GOOD PRACTICE AUSTAUSCH

 ROM 11-15 /04 2016

Während des Good Practice Austausches in Rom vom 11. bis 15. April 2016 wurden die Good Practices der einzelnen Partnerorganisationen aus verschiedenen europäischen Ländern vorgestellt. Diese Good Practices zeigen unterschiedliche kultursensible Ansätze zur Unterstützung und Integration von Migranten in Bezug auf Unternehmensgründung und den Zugang zu finanziellen Mitteln. Die Auswahl der Good Practices basiert auf der Innovation, nachhaltigen Wirkung und Übertragbarkeit dieser Ansätze. Im Mittelpunkt des regen Austausches stand der Weg, der zur Etablierung eines erfolgreichen Unternehmens führt.

Der Projektkoordinator ‚Ente nazionale per il microcredito‘ (ENM – Nationale Körperschaft für Mikrokredite) präsentierte die Ergebnisse des A.MI.C.I.-Projektes, welches zum Ziel hatte Nicht-EU-Bürgern den Zugang zur Gründung eines Mikrounternehmens und Wege in die Selbständigkeit zu erleichtern. Nach einer tiefgreifenden quantitativen Analyse zur Zahl der Migranten, der Unternehmen und der Beschäftigungsquote in Italien, war es möglich einige finanzielle Lösungen für Migranten zu definieren.

Die Etablierung eines Netzwerkes, in dem Unternehmer mit Migrationshintergrund, Förderer von Mikrokrediten, politische Entscheidungsträger und Finanzvermittler kollaborieren, ist der effizienteste Ansatz um die lückenlose Qualität des Kreditangebots zu garantieren. Die Nichtregierungsorganisation ‚Accion Contra el Hambre‘ (ACH – Aktion gegen Hunger) erlebte kürzlich durch ihre Bildungsangebote die Entwicklung von 14 Unternehmen und mehr als 20 Jobprofilen anhand von Kursen für Frauen und selbständige Migranten.

Nach der Auswahl der Teilnehmer beinhaltet das Bildungsangebot: Teamarbeit, die Stärkung des Bewusstseins für die eigenen unternehmerischen Fähigkeiten und Kompetenzen, den Weg von einer Idee zu einem Businessplan unter Verwendung einer Wirtschaftsanalyse, sowie Vertriebskanäle, Werbung und Markeneinführung. Das Business Model Canvas war eines der bedeutendsten Instrumente um den Wert eines Unternehmens, die notwendigen Aktivitäten und Ressourcen, den Kundenbereich und die wirtschaftlichen und finanziellen Aspekte zusammenfassend zu visualisieren. Ausgehend von den Erfahrungen der Partner wurden weitere wichtige Schritte zur Etablierung von Unternehmen durch Migranten vorgestellt. Die spanische Mikrokreditorganisation ‚Nantik Lum‘ hob hervor, dass es ein großer Vorteil für die Langlebigkeit eines Unternehmens ist, wenn man weiß, wie man die angemessenen Voraussetzungen für ein Unternehmen evaluiert. Dieser Prozess kann durch die Kompetenzen eines Beraters unterstützt werden um die wirtschaftliche Tragfähigkeit eines geplanten Unternehmens zu evaluieren. Darauf folgt die Evaluation durch ein Komitee, das über die endgültige Bewilligung eines Mikrokredites entscheidet. Eine weitere Säule des M.I.C.R.O.-Trainings ist die interkulturelle Kommunikation, die es dem Berater ermöglicht kulturelle Traditionen von Nicht-EU-Bürgern zu berücksichtigen. In Deutschland organisiert der Projektpartner ‚wisamar Bildungsgesellschaft gemeinnützige GmbH‘ Workshops zu interkultureller Kommunikation, um das Bewusstsein der Teilnehmer für kulturelle Heterogenität zu stärken, mit welcher sie auch im beruflichen Leben lernen müssen umzugehen. Dieses Modul rundet das M.I.C.R.O.-Training ab um Konflikte zwischen Beratern und Migranten zu vermeiden. Darüber hinaus erleichtern sie Mikrokredittransaktionen. Die Relevanz des Trainings wurde durch die Erfahrungen des Netzwerkes ‚Mediter‘ unterstrichen, das einen Kurs für Absolventen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst organisierte. Dieser Kurs lieferte Informationen zu rechtlichen und administrativen Vorgaben in Bezug auf die Unternehmensgründung durch Migranten. Ausgehend von diesen Ergebnissen erstellt jede Organisation in Modulen strukturierte Trainings. Die Innovation des Projektes zeigt sich bei der Umwandlung dieser Inhalte in offene und transferierbare Produkte (OER – Open Educational Resources) auf der E-Learning-Plattform der Mikrokreditinstitution ENM, wodurch die Wirkung auf die Begünstigten und eindeutige Nachhaltigkeit garantiert sind.


M.I.C.R.O. Migrants Ideas Converted into Real Opportunities